Albtraum nach Stadtfest: Nazi würgt Nicole fast zu Tode

Was für ein Albtraum! Als Nicole K. (33) gegen 1.25 Uhr nach dem Stadtfest nach Hause läuft, wird sie erst von einem fremden Mann verfolgt, dann heftig gewürgt. Am Freitag musste sich Jonas K. (22) dafür vor dem Dresdner Amtsgericht verantworten.

„Ich vermeide es, abends rauszugehen“, sagt die Kosmetikerin Nicole K. „Wenn jemand hinter mir läuft, bekomme ich Herzrasen.“

Auch auf Partys geht die junge Frau nicht mehr, seit dem 21. August 2023. „Ich war auf dem Weg nach Hause“, sagt sie.

„An der Seniorenresidenz bemerkte ich, wie einer hinter mir lief.“ Kurz darauf sprach Jonas K. sie an, doch die Frau ignorierte ihn.

Der junge Mann, der sich in sozialen Netzwerken als Neonazi präsentiert, zog an ihr vorbei und bog in einen kleinen Weg ab. Doch dort lauerte er ihr auf. „Als ich bei meiner Straße war, merkte ich, dass er wieder hinter mir stand und mich in den Würgegriff nahm“, so die Frau.

„Er hat mich so gewürgt, dass ich keine Luft mehr bekommen habe, ich hatte Todesangst.“ Mehrfach konnte sie sich losreißen, mehrfach griff Jonas K. wieder an, riss ihr am Ende noch büschelweise Haare aus.

Angeklagter fordert Haftstrafe für sich selbst

Erst als Passanten hinzukamen, ließ er von ihr ab, setzte sich einfach auf den Bordstein und wartete, bis die Polizei kam. Nicole K. trug unter anderem eine Kehlkopfquetschung davon.

Jonas K. gibt die Tat zu, will sich aber an nichts mehr erinnern: „Ich weiß, dass ich aufs Stadtfest gegangen bin“, sagt er. „Danach erinnere ich mich an nichts mehr.“ Tatsächlich stellte die Polizei bei ihm 2,9 Promille im Atem fest, jedoch berichten alle Zeugen, dass er klar ansprechbar war und keine Ausfallerscheinungen hatte.

„Ich wäre schon für eine Haftstrafe“, so der Angeklagte selbst, der sich beim Opfer entschuldigte. Die bekommt er.

Das Urteil: Zwei Jahre Haft auf Bewährung und 1000 Euro Schmerzensgeld an Nicole.